Panadol

Panadol
- Panadol ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz rezeptfrei in Apotheken, Drogerien und Online-Apotheken erhältlich; nur die intravenöse Form (z.B. Ofirmev) benötigt ein Rezept.
- Panadol (Wirkstoff: Paracetamol) wird zur Behandlung von leichten bis mäßigen Schmerzen und Fieber eingesetzt. Es hemmt die Schmerzsignale im zentralen Nervensystem durch Blockade der Prostaglandin-Synthese.
- Übliche Dosierung: Erwachsene/Jugendliche ≥12 Jahren nehmen 500–1000 mg alle 4–6 Stunden (max. 4000 mg/Tag). Kinder (6–12 Jahre): 250–500 mg alle 4–6 Stunden (max. 60 mg/kg/Tag).
- Verfügbare Darreichungsformen: Tabletten (325 mg, 500 mg), Kapseln, Saft (120–250 mg/5 ml), Zäpfchen (80–500 mg), Brausetabletten (500–1000 mg), Kautabletten (80–160 mg).
- Wirkungseintritt: Beginnt innerhalb von 30–60 Minuten nach oraler Einnahme; bei Zäpfchen teils bis zu 90 Minuten.
- Wirkdauer: Hält etwa 4–6 Stunden pro Einzeldosis an.
- Alkoholverzicht während der Behandlung erforderlich, da Kombination das Risiko von Leberschäden deutlich erhöht.
- Häufigste Nebenwirkung: Übelkeit oder Magenbeschwerden. Selten treten Hautausschlag oder Leberenzymerhöhungen auf.
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Grundlegende Fakten zu Panadol
Informationstyp | Wert |
---|---|
Internationaler Freiname (INN) | Paracetamol (in Österreich/EU) |
Markennamen Österreich | Panadol® (GSK/Haleon), Generika (z.B. Paracetamol-ratiopharm®) |
ATC-Code | N02BE01 (Nervensystem → Analgetika → Anilide) |
Darreichungsformen |
|
Hersteller | GlaxoSmithKline (Haleon) |
Status | Apothekenpflichtig (OTC) |
Registrierung | EMA-zugelassen, AGES (Österreich) |
Panadol mit dem Wirkstoff Paracetamol gehört zu den meistverwendeten Schmerzmitteln in Österreichischen Haushalten. Der internationale Freiname Paracetamol kommt in Europa zur Anwendung, während in Nordamerika die Bezeichnung Acetaminophen gebräuchlich ist. In Österreich finden sich neben dem Originalpräparat Panadol® verschiedene Generika im Handel. Die verschiedenen Darreichungsformen ermöglichen eine flexible Anpassung an Patientenbedürfnisse – Tabletten und Brausetabletten für Erwachsene, Säfte für Kinder und Zäpfchen für Patienten mit Schluckbeschwerden oder Übelkeit.
Der Wirkstoff wird unter dem ATC-Code N02BE01 klassifiziert, der die Zugehörigkeit zu den Aniliden innerhalb der Analgetika-Kategorie kennzeichnet. Die meisten Darreichungsformen sind ohne Rezept in Apotheken erhältlich, lediglich intravenöse Formen unterliegen der Rezeptpflicht. Als Hersteller fungiert primär Haleon (ehemals GSK Consumer Healthcare), wobei Produktionsstandorte innerhalb der EU liegen. Alle in Österreich vertriebenen Paracetamol-Präparate müssen durch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) sowie die österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) zugelassen sein.
Wirkweise und Stoffwechsel
Paracetamol entfaltet seine Wirkung primär durch die Hemmung der Prostaglandin-Synthese im zentralen Nervensystem. Dieser Mechanismus unterscheidet sich von anderen gängigen Schmerzmitteln, da keine signifikante entzündungshemmende Komponente vorhanden ist. Die Wirkung zeigt sich besonders bei Kopfschmerzen, Zahnweh und Fieber. Nach oraler Einnahme tritt die Wirkung innerhalb von 30–60 Minuten ein mit maximaler Wirkung nach etwa 2–3 Stunden. Bei rektaler Applikation durch Zäpfchen verzögert sich der Wirkungseintritt aufgrund der Resorption über die Darmschleimhaut auf 45–90 Minuten.
Interaktion | Risikopotential |
---|---|
Alkohol | Erhöhte Leberschädigung |
Epilepsiemedikamente (Phenytoin/Carbamazepin) | Erhöhte Toxizität |
Blutverdünner (Warfarin) | Mögliche Gerinnungsstörungen |
Tuberkulosemittel (Isoniazid) | Erhöhte Lebertoxizität |
Der Abbau erfolgt zu über 90% in der Leber über Glucuronidierung und Sulfatierung. Die entstandenen Metabolite werden hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden. Besondere Vorsicht gilt bei Kombination mit anderen Substanzen: Alkohol kann Leberschäden verstärken, bestimmte Antiepileptika erhöhen die Toxizität. Die Einnahme von Blutverdünnern erfordert besondere Aufmerksamkeit bezüglich möglicher Gerinnungsstörungen. Im klinischen Alltag spielen auch Patientenmerkmale wie Alter und Leberfunktion eine entscheidende Rolle für den Metabolismus. Die Deutsche Apothekerzeitung weist auf die Bedeutung individueller Dosisanpassungen bei Risikogruppen hin.
Zugelassene Anwendungen
Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat Panadol für zwei Hauptindikationen zugelassen: Behandlung leichter bis mäßiger Schmerzzustände verschiedenster Ursachen sowie die Senkung von Fieber. Zum Einsatzbereich gehören insbesondere Kopfschmerzen, Zahnschmerzen und menstruationsbedingte Beschwerden. Die Wirksamkeit bei Fieber macht es zu einem häufig eingesetzten Mittel bei Erkältungskrankheiten und grippalen Infekten.
Patientengruppe | Empfehlung |
---|---|
Schwangere | Mittel der ersten Wahl bei akuten Schmerzen |
Stillende | Sicher nach aktueller Studienlage |
Kinder (ab 3kg) | Geeignet altersgerechte Dosierung |
Ältere Patienten | Startdosis von maximal 500mg |
Neben den zugelassenen Indikationen existiert ein offizieller Off-Label-Gebrauch in Österreich. Dazu zählt die postoperative Schmerztherapie sowie die Behandlung von Migräneattacken in Kombination mit Koffein. Besondere Patientengruppen benötigen spezielle Beachtung: Während der Schwangerschaft gilt Paracetamol als Mittel der ersten Wahl bei Schmerzen oder Fieber, wie die Österreichische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe bestätigt. Für stillende Mütter besteht laut WHO-Empfehlungen keine Kontraindikation. Für Kinder ab etwa 3kg Körpergewicht stehen altersgerechte Darreichungen zur Verfügung. Bei älteren Patienten empfiehlt sich eine niedrigere Startdosis aufgrund möglicher Begleiterkrankungen.
Die Rückenschmerztherapie zeigt jedoch Grenzen der Wirksamkeit auf und erfordert gegebenenfalls stärkere Präparate. Kopfschmerzen sprechen generell gut auf die Behandlung an, wobei Migräneanfälle oft eine Kombinationstherapie erfordern. Für jede Patientengruppe sind individuell angepasste Therapieregime entscheidend für den Behandlungserfolg.
Dosierung und Anwendung von Panadol
Die richtige Dosierung von Panadol variiert je nach Alter, Gewicht und Gesundheitszustand. Für Erwachsene und Jugendliche ab 50kg Körpergewicht werden 500–1000mg alle 4–6 Stunden empfohlen, wobei die Tageshöchstdosis von 4000mg nicht überschritten werden darf. Bei Säuglingen und Kindern erfolgt die Dosierung nach Körpergewicht: 15mg pro kg pro Einzeldosis, am besten als Saft oder Zäpfchen.
Dosieranpassungen bei besonderen Patientengruppen
- Leberschäden: Maximal 2000mg innerhalb von 24 Stunden
- Niereninsuffizienz (GFR <30ml/min): Einnahmeintervalle auf 8 Stunden verlängern
- Senioren: Niedrigste effektive Dosis wählen
Applikationsformen und Handhabung
Form | Einnahmehinweis | Lagerung |
---|---|---|
Tablette | Mit Wasser einnehmen, vor/nach Mahlzeiten möglich | Unter 25°C, trocken lagern |
Saft | Genauen Messbecher verwenden | Nicht einfrieren |
Zäpfchen | Nach Stuhlgang einführen | Gekühlt unter 15°C lagern |
Kinderdosierung Paracetamol sollte exakt nach Gewicht berechnet werden, besonders bei Applikationsmodalitäten wie Saft oder Zäpfchen. Die körpergewichtsadaptierte Gabe ist entscheidend für Sicherheit und Wirksamkeit.
Sicherheitshinweise für Panadol
Panadol darf bei schwerer Leberinsuffizienz und bekannter Überempfindlichkeit gegen Paracetamol nicht eingenommen werden. Besondere Vorsicht ist bei Patienten mit spezifischen Risikofaktoren geboten:
- Chronischer Alkoholkonsum (mehr als 3 Einheiten täglich)
- Vorliegen eines Gilbert-Syndroms
- Mangelernährung oder Untergewicht
Mögliche Nebenwirkungen
Bei vielen Patienten treten keine unerwünschten Wirkungen auf. Gelegentlich können Beschwerden wie Übelkeit oder Bauchschmerzen auftreten. Selten zeigt sich Hautausschlag oder Thrombozytopenie. Eine Paracetamol Lebertoxizität bis hin zum akuten Leberversagen ist extrem selten und tritt fast ausschließlich bei massiver Überdosierung auf.
Besondere Warnhinweise
Bei Fieber über 72 Stunden Dauer ist ärztliche Abklärung notwendig. Gefährlich sind Kombinationen mit anderen paracetamolhaltigen Präparaten, da sich die Wirkstoffmengen unbemerkt addieren können. Personen mit Lebererkrankungen gehören zur wichtigsten Risikogruppe Paracetamol und benötigen engmaschige Kontrollen bei der Einnahme. Delayed Hypersensitivity-Reaktionen können Tage nach Beginn auftreten.
Patienten-Erfahrungen mit Panadol
Austria-Forum und Apothekenbewertungen zeigen durchgehend positive Rückmeldungen zur Anwendung von Panadol. 89% der Nutzer berichten von einer schnellen Wirkung bei Kopfschmerzen. Besonders bei magenempfindlichen Patienten wird die gute Verträglichkeit im Vergleich zu Ibuprofen betont - mehrfach als "schonende Alternative" beschrieben.
Kritische Rückmeldungen
Einige Patienten äußern sich kritisch zur Wirkdauer bei stärkeren Beschwerden wie Rückenschmerzen. In Foren wie Reddit wird betont, dass Panadol bei Gelenkschmerzen oder entzündlichen Prozessen weniger effektiv sei. Eltern merken an, dass der Geschmack des Kindersafts nicht immer akzeptiert werde, besonders bei Kindern über 5 Jahren.
Ärztliche Bewertungen
Hausärzte bezeichnen Paracetamol als Goldstandard bei leichten Schmerzen in der Primärversorgung. Die Therapietreue wird als hoch eingeschätzt, besonders wenn klare Einnahmeroutinen etabliert sind. Kinderärzte weisen auf Compliance-Probleme bei der Langzeitanwendung von Säften hin und raten ab Schulalter konsequent zu Tabletten.
Patientenzufriedenheit zeigt sich besonders bei akuten Fieberzuständen und Kopfweh. Nebenwirkungsberichte von Panadol sind selten und beschränken sich meist auf leichte Magenbeschwerden.
Alternative Schmerzmittel in Österreich
Bei der Auswahl von Analgetika kommt es auf Schmerzart und individuelle Verträglichkeit an. Hier ein Vergleich gebräuchlicher Alternativen:
Präparat | Vorteile | Nachteile | Preis/10 Stk. |
---|---|---|---|
Panadol | Magentoleranz ausgezeichnet | Keine antientzündliche Wirkung | €2,99 |
Ibuprofen | Wirkt entzündungshemmend | Höheres Magenirritationsrisiko | €2,30 |
Novaminsulfon | Starke analgetische Potenz | Agranulozytose-Risiko bei Dauergebrauch | €4,80 |
Ärztliche Präferenzen
Im österreichischen Gesundheitswesen setzen Mediziner spezifische Präferenzen: Für Kinder und Schwangere bleibt Paracetamol das Mittel der Wahl. Bei muskulären Schmerzbildern haben sich Ibuprofen-Präparate bewährt. Novaminsulfon kommt bei starken akuten Schmerzen zum Einsatz, allerdings zeitlich begrenzt.
Die Entscheidung zwischen Ibuprofen und Paracetamol hängt von der Verträglichkeit und benötigten Wirkkomponente ab. Der ökonomische Vergleich zeigt nur geringfügige Preisunterschiede zwischen Standardanalgetika. Die Magenverträglichkeit bleibt ein entscheidendes Kriterium bei der Analgetika-Wahl.